Eine Stunde ein Jude
Geschichten gegen Antisemitismus von Johann Peter Hebel bis Ricarda Huch und Franz Fühmann
Herausgeben und erläutert von Kurt Oesterle
In diesem Buch werden Texte gegen Antisemitismus präsentiert, nicht in einer reinen Anthologie, sondern mit Erläuterungen versehen, die auf heutigem Wissensstand das Phänomen Judenfeindschaft durchschaubar machen, oder anders: um zu zeigen, wie diese Feindschaft ästhetisch und emotional funktioniert.
In der deutschen Literatur gibt es weit mehr judenfeindliche als judenfreundliche Texte: bei rund einem Dutzend aber bin ich der Überzeugung, daß sie im gewünschten Sinn wirken, und sie stammen alle von nicht-jüdischen Autoren, die die Perspektive der Mehrheitsgesellschaft einnehmen, aus der die Judenfeindschaft ja stammt. Sie decken einen Zeitraum von zweihundert Jahren ab, von der Frühemanzipation bis zur Gegenwart, und sind so ausgewählt, daß jeweils andersartige Aspekte des anti-jüdischen Ressentiments zur Sprache kommen und die Versuche, diese literarisch zu überwinden, so vielfältig wie möglich ausfallen.
Vor allem würde ich gerne die „Gelegenheitsantisemiten“ erreichen, darunter viele junge Menschen, die Juden gegenüber eher ambivalent und indifferent sind, eher gehässig als haßerfüllt. Empathie-Mangel ist eins der Hauptmerkmale der Judenfeindschaft – weshalb ich mit meinem kommentierten Lesebuch einer emotionsbasierten Bildung zuarbeiten möchte, die an die Seite verstandesorientierter Aufklärung treten könnte.
Kurt Oesterle, „Eine Stunde ein Jude. Geschichten gegen Antisemitismus von J. P. Hebel bis Ricarda Huch und Franz Fühmann“, ca. 280 Seiten, ist im September 2021 beim Verlag S. Hirzel, Stuttgart, erscheinen
und am 07. Dezember, ab 19h30, unter Mitarbeit der Sprecherin Jule Hölzgenin der Akademie vorgestellt.
Wo findet diese Veranstaltung statt? Akademie für gesprochenes Wort Haußmannstraße 22 70188 Stuttgart
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